Obwohl Eltern nicht gesetzlich verpflichtet sind ihren Kindern Taschengeld zu geben und die Kinder somit kein offizielles Recht auf Taschengeld haben, gibt es mehrere gute Gründe, warum Kinder regelmäßig Taschengeld erhalten sollten.
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Warum brauchen Kinder Taschengeld?
Das Taschengeld ist für Kinder in erster Linie Übungsgeld. Denn wie Rechnen und Schreiben will auch der Umgang mit Geld gelernt sein. Das Taschengeld gibt den Kindern die Möglichkeit zu experimentieren wie der Umgang mit Geld funktioniert und erste eigene Erfahrungen in Finanzfragen zu machen, wodurch sie im Laufe der Zeit einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld erlernen.
Nach und nach lernen die Kinder das Dinge etwas kosten und man sich nicht jeden Wunsch sofort erfüllen kann, weil man erst eine Weile sparen muss. Laut Experten ist diese Erkenntnis für das spätere Leben sehr wichtig, da Kinder die gelernt haben dass man erst sparen muss bevor man etwas kaufen kann, als Erwachsene deutlich seltener in eine Schuldenfalle geraten.
Taschengeld als Belohnung – Taschengeldentzug als Strafe?
Da Taschengeld den Kindern helfen soll, den Umgang mit Geld zu erlernen und dabei Verantwortung zu zeigen, ist es keine gute Idee das Taschengeld als Strafe für Ungehorsam oder schlechte Schulnoten zu kürzen.
Denn auch wenn diese Form der Strafe gelegentlich Erfolg zeigen könnte, nehmen Sie Ihrem Kind durch den Taschengeldentzug die Chance etwas Sinnvolles durch den Gebrauch des Geldes zu lernen. Ebenso sollte eine Erhöhung des Taschengeldes nicht als Belohnung für gute Schulnoten oder erledigte Tätigkeiten im Haushalt genutzt werden.Aufgaben wie das Aufräumen des eigenen Zimmers, das Herausbringen des Mülls oder das Ausräumen des Geschirrspülers sollten für Ihr Kind selbstverständlich sein und somit nicht extra belohnt werden. Doch wieviel Taschengeld braucht ein Kind nun genau?
Taschengeldtabelle mit Richtwerten für Eltern
Taschengeldtabelle (Stand 2018) | |
Wöchentliches Taschengeld (bis 9 Jahre) | |
Alter | Betrag |
4 bis 5 Jahre | 0,50 bis 1,50 Euro wöchentlich |
6 bis 7 Jahre | 1,50 bis 2,00 Euro wöchentlich |
8 bis 9 Jahre | 2,00 bis 3,00 Euro wöchentlich |
Monatliches Taschengeld (10 – 18 Jahre) | |
Alter | Betrag |
10 bis 11 Jahre | 12,00 bis 16,00 Euro im Monat |
12 bis 13 Jahre | 16,00 bis 22,00 Euro im Monat |
14 bis 15 Jahre | 22,00 bis 30,00 Euro im Monat |
16 bis 17 Jahre | 30,00 bis 45,00 Euro im Monat |
18 Jahre | 60,00 bis 70,00 Euro im Monat |
Diese nebenstehende Taschengeldtabelle basiert auf der Taschengeldempfehlung des Jugendamtes und enthält Richtwerte, an denen sich Eltern orientieren können. Bis zu einem Alter von 9 Jahren sollten Kinder ihr Taschengeld laut Taschengeldtabelle wöchentlich erhalten. Ab dem 10. Lebensjahr sollte dann besser auf eine monatliche Zahlung umgestellt werden. Die Höhe des Taschengeldes hängt natürlich auch immer mit dem Familieneinkommen zusammen. Über Gespräche können Sie Kindern die finanziellen Grenzen der Familie erklären und ihnen verdeutlichen, wie sich diese auf die Höhe des Taschengeldes auswirken. Zumindest bei älteren Kindern, die schon etwas über den Wert des Geldes gelernt haben, können Sie dafür durchaus Verständnis erwarten. Trotzdem sollten Sie versuchen ihrem Kind sein Taschengeld pünktlich und regelmäßig auszuzahlen und sich nach Möglichkeit an die Richtwerte aus der Taschengeldtabelle zu halten.
Weitere Taschengeld-Infos für Eltern
Lebensmittel, Kleidung, Schulsachen sowie Tickets für Bus und Bahn bezahlen Sie als Eltern natürlich zusätzlich, denn dafür ist das Taschengeld der Kinder nicht gedacht. Damit kein Neid entsteht, sollten Eltern darauf achten, dass ihr Kind ähnlich viel Taschengeld erhält wie seine Freunde und Klassenkameraden.
Ausserdem sollte bei der Höhe des Taschengeldes berücksichtigt werden, ob die Kinder weitere finanzielle Zuschüsse durch die Großeltern, Patentante & Patenonkel oder einen Ferienjob erhalten können. Sollte das nicht der Fall sein, ist es laut Experten ratsam dem Kind etwas mehr Taschengeld zukommen zu lassen.
Eltern sollten dem Kind natürlich über die Schultern schauen wenn es sein Geld ausgibt, allerdings ohne ihm Vorhaltungen oder Vorschriften zu machen. Kinder sollten keine Rechenschaft über ihre Ausgaben ablegen müssen. Ist das Taschengeld schon weit vor Monatsende aufgebraucht, sollten Sie als Elternteil hart und konsequent bleiben und kein Taschengeld nachschießen. Nur so lernt Ihr Kind mit Geld umzugehen und korrekt mit seinem Taschengeld zu haushalten.
Bevor Ihr Kind sein erstes Taschengeld erhält, sollte auch ein Sparschwein oder eine Spardose angeschafft werden. Ein Sparschwein ist für Kinder häufig eine große Motivation, wenn es darum geht einen Teil des Taschengeldes für einen besonderen Wunsch oder eine größere Anschaffung zu sparen. Viel Erfolg mit den Erkenntnissen aus der Taschengeldtabelle!