Wenn jemand sprichwörtlich kalte Füße bekommt, dann wird ihm der Boden zu heiß. Im übertragenen Sinne bedeutet das, dass man sich gefährdet sieht und lieber die Beine in die Hand nähme, um wegzulaufen. Im normalen Leben aber sind kalte Füße überaus lästig, denn man fühlt sich dadurch unwohl. Bekanntermaßen sind Frauen vom Phänomen der kalten Füße sehr viel häufiger betroffen als Männer.
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Ursachen für kalte Füße
Ursachen für kalte Füße gibt es viele! Von Hormonstörungen wie den Wechseljahren über venöse oder arterielle Durchblutungsstörungen bis hin zum Bewegungsmangel reicht die Palette möglicher Gründe für kalte Füße. Manchmal hat man die Neigung, nachts die Beine frei zu strampeln. Falsche Bekleidung, Schwitzfüße, die Verdunstungskühle erzeugen oder zu enge Schuhe können zu kalten Füßen beitragen. Niedriger Blutdruck, Diabetes oder Herzerkrankungen können Füße auskühlen lassen. Doch auch Stress und psychische Belastungen beeinflussen den Kreislauf und die Durchblutung. Muskelverspannungen, Magersucht, Schilddrüsen-Unterfunktion und bestimmte Medikamente kommen ebenfalls als Verursacher in Frage. Wenn Sie ständig kalte Füße haben, sollte Sie das ihrem Hausarzt gegenüber also unbedingt einmal erwähnen. Dieser kann dann abklären, ob sich Signale für eine Krankheit finden lassen.
Wie kann man kalten Füßen vorbeugen?
Die Erhöhung der Muskelmasse im Vergleich zur Fettmasse ist ein guter Weg zu besserer Durchblutung und wärmeren Füßen. Bei Erkrankungen wie einer Unterfunktion der Schilddrüse, Diabetes oder bei Nierenproblemen hilft oft die medikamentöse Behandlung, auch dem lästigen Nebenproblem kalter Füße Abhilfe zu verschaffen. Die Wärmezentrale der Frauen ist in der Körpermitte. Daher müssen sie die darüber und darunter liegenden Körperteile besser wärmen als der Mann. Auch der Wärmetransport zu den Extremitäten ist anders gelagert als beim Mann. Zudem sind die Füße auch Temperatur ausgleichend tätig. Die Extremitäten sind exponierter als andere Körperteile, weil sie die meiste Zeit nicht warm bekleidet sind. Hier sind die Wärmeverluste also am Höchsten. Hat man dann noch feuchte oder nasse Füße, verengen sich die Gefäße noch mehr.
Was hilft wenn man bereits kalte Füße hat?
Gute Gegenmittel gegen kalte Füße sind warme Fußbäder und warme Wollsocken, aber auch flotte Bewegung und passende Schuhe. Hilft auch das nicht, ist der Blutdruck vielleicht zu niedrig oder man hat durch eine nicht entdeckte Schilddrüsen-Unterfunktion eine langsamere Herztätigkeit. Krankheitsursachen sind bei ständig kalten Füßen zumindest anzudenken. Venen und Arterienprobleme liegen nahe, letztere vor allem bei Raucherinnen.
Auch die Psyche, vor allem bei Ängsten, spielt bei kalten Füßen eine Rolle. Man bekommt buchstäblich „kalte Füße“, wie zu Beginn erwähnt. Nervenstörungen, Venenprobleme, Durchblutungsstörungen und Hormonprobleme gehören in die Hand eines Arztes. Man bemerkt sie an Verfärbungen, Schmerzen, Schwellungen oder Hautveränderungen sowie weiteren Symptomen an anderer Stelle. Ansonsten kann man mit Kneippgüssen, Gymnastik, Fußmassagen oder dem Massageroller gute Ergebnisse erzielen. Gegen die Folgen sitzender und stehender Berufstätigkeiten wappnet man sich mit Ausgleichssport. Gelegentliche Positionswechsel und Fußgymnastik unter dem Schreibtisch helfen Blutdruck und Kreislauf auf die Sprünge. Ein angeschrägtes Fußpodest kann dafür sorgen, dass die Beinvenen beim Sitzen nicht abgeklemmt werden. Kompressionsstrümpfe sind auch gegen kalte Füße hilfreich, weil sie die Blutzirkulation verbessern und verhindern, dass das venöse Blut in den Beinen versackt. Passendes Schuhwerk mit isolierenden Sohlen hält die Wärme am Fuß.
Warum haben besonders Frauen oft kalte Füße?
Die Formel, die das erklären könnte, ist leicht nachzuvollziehen: Je mehr Muskeln man hat, desto mehr Körperwärme entsteht. Der energetische Grundumsatz ist beim Mann naturgemäß höher, weil er proportional mehr Muskeln hat. Das gilt auch für Ruhephasen wie den Schlaf, in denen die Muskeln gar nicht betätigt werden. Damit ist erklärt, warum Frauen eher an kalten Füßen leiden als Männer.
Daraus kann man aber auch den Schluss ziehen, dass muskulösere Frauen, die viel Sport treiben, weniger oft kalte Füße haben – und dicke Männer, die Muskelmasse zunehmend durch Fettmasse ersetzt haben, eher an dem bekannten Frauenproblem leiden. Dass acht von zehn Frauen in Deutschland über kalte Füße klagen, lässt also auch Schlüsse über ihr Gewicht, ihre Durchblutung oder ihre Muskelmasse zu. Der Mann hat 40 Prozent Muskeln in seiner Körpermasse, sein Wärmehaushalt ist also entsprechend gut eingestellt. Nur 20-30 Prozent der Muskelleistung dienen der Energieleistung durch Bewegung. Der Rest ist als Reibungswärme anzusehen und nützt unter anderem den Füßen. Durch ihre Muskeltätigkeit tragen sportlich gestählte Männer auch im April schon mal T-Shirts, was Frauen mit Schaudern und Gänsehaut vermerken. Ihr Körper besteht nur zu 23 Prozent aus Muskelmasse.
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